DeQi – Das ist ein Gefühl, dass während der Akupunktur gesucht wird. Doch was ist das?

Zusammengefasst versteht man darunter die Gefühle und Reaktionen des Körpers auf eine Akupunkturnadel. Übersetzt kann es mit „Das Erreichen des Qi“ werden. 

Zum DeQi gehören viele verschiedene Gefühle, die während der Akupunktur auftreten können. Beispiele sind: Kribbeln, Stechen, Drücken, Brennen, Hitze, Jucken, Prickeln, Wärmegefühl – und das ist nur eine Auswahl. Jeder Mensch ist anders. Ich habe aber beobachtet, dass jeder Mensch sein „Lieblingsgefühl“ hat. Das bedeutet, dass es bei jedem meist ein oder zwei Varianten gibt, wie er auf die Akupunkturnadel reagiert und sich dann häufig wiederholt.

Aber warum suchen Akupunkteure nun häufig nach dem DeQi? 

Dass es DeQi ausgelöst wird, bedeutet, dass durch die Akupunkturnadel Qi bewegt wird. Genau das möchten wir mit der Akupunktur erreichen: Qi bewegen, Stagnationen (Anstauung) auflösen und den Körper in seiner Selbstheilung unterstützen.

Ich kann dir ein Beispiel aus meiner eigenen Erfahrung erzählen: ich hatte starke Menstruationsbeschwerden und wurde akupunktiert. Ja, auch am Unterbauch. Jede Frau, die Regelschmerzen kennt, wird jetzt bestimmt schon ganz blass bei der Vorstellung. Ja, ich auch. Als die Nadeln in Richtung meines Unterbauchs wanderten, war ich kurz davor von der Liege zu springen und die Segel zu streichen. Aber, ich wollte diese beschissenen Schmerzen loswerden. Also habe ich weiter gemacht. Der Einstich der Nadeln war alles andere als angenehmen, aber ich entspannte mich, versuchte so gut es ging locker zu lassen und ich merkte Stück für Stück, wie meine Schmerzen nachließen. Vor der Behandlung war mein Unterbauch hart und angespannt. Nach der Behandlung war er weich, fühlte sich wohlig warm an und auch ich war insgesamt entspannter. 

Das starke DeQi, das ich am Anfang verspürt hatte, war ein Ausdruck dafür, dass hier eine starke Stagnation vorlag. Durch die Akupunktur konnte das Qi sich wieder freier bewegen und die Schmerzen gingen weg.

Stärke des DeQi

Das DeQi ist häufig bei akuten, starken Beschwerden stark ausgeprägt. Das liegt zum einem daran, dass eine akute Erkrankung meist auch gerade einen starken Kampf im Körper auslöst. Zum anderen wird auch der Akupunkteur eher eine Nadeltechnik benutzen, die krankmachende Faktoren aus dem Körper ableitet oder bei Stagnationen das Qi oder Blut wieder in Bewegung bringt.

Steht hingegen eine chronische Erkrankung im Vordergrund und ist der Patient geschwächt, wird eher selten nach einem DeQi gesucht. Wenn ein DeQi hervor gerufen wird, dann eher ein sanftes.

Bedeutet DeQi, dass es Schmerz ist?

Jaein. Einige DeQi-Arten sind Gefühle, die wir als Schmerz bezeichnen, während andere eher angenehm sind. Jeder von uns ist in dieser Hinsicht sehr unterschiedlich. Dinge, die ich als schmerzhaft empfinde, können für dich kaum weh tun. Nehmen wir einmal eine Massage bei einem verspannten Rücken. Ich meine jetzt nicht eine schicke Wellnessmassage (obwohl ich die zur Entspannung auch sehr gern habe), sagen wir mal eine richtige Thai-Massage. Da wird gedrückt, geknetet und richtig gearbeitet. Der eine empfindet diese Art der Behandlung als angenehm, während andere die stärke der Massage nicht aushalten können. Ich persönlich mag Thai-Massagen sehr, weil auch hier Stagnationen gelöst werden. 

Gibt es auch ein DeQi beim Akupunkteur?

Der rationale Geist würde sofort sagen: „Nein, das wäre ja quatsch!“ Verstehe ich, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass auch ich als Therapeut während der Akupunktur merke, wenn ein Akupunkturpunkt aktiviert wird- also auch ein DeQi. Das fühlt sich dann an, als würde die Nadel hineingezogen werden. Ich beschreibe es immer so, als würde der Körper des Patienten mir mitteilen, dass die Nadel jetzt erst einmal da bleiben soll und er sie da braucht.

Nun wisst ihr, was hinter dem Namen meines Blogs steht. Ich möchte mit diesem Blog auch etwas zu fließen bringen: dein Wissen über die Traditionell Chinesische Medizin stärken und dir damit die Möglichkeit geben, deine Gesundheit zu stärken.