Nachdem wir schon ein bisschen in die Grundlagen der Traditionell Chinesischen Medizin (TCM) eingestiegen sind, möchte ich euch erst einmal die Pfeiler der TCM näher bringen.
Das Ziel der TCM ist, ähnlich wie in unserer westlichen Medizin, ein gesunder Patient. Hierbei sind die Herangehensweisen jedoch unterschiedlich: während in der westlichen Medizin meist erst gehandelt wird, wenn Beschwerden bzw. eine Krankheit vorliegt, ist das Ziel der TCM das Vorbeugen von Krankheiten. Nichts desto trotz hat sie auch Handlungsmöglichkeiten, wenn die Krankheit bereits ausgebrochen ist. Dennoch liegt der Hauptaugenmerk darin, dass es gar nicht erst zu einer Erkrankung kommt- also in der Prophylaxe.
Wie Prophylaxe?
Die Traditionelle Chinesische Medizin hat fünf Verschiedene Gebiete, die zur Gesunderhaltung beitragen (oder im Fall einer Krankheit zum wieder gesund werden). Das sind: die Akupunktur, die Chinesische Arzneimitteltherapie, TuiNa, Ernährung (Diätetik) und QiGong. Vor allem die letzten beiden dienen der Gesunderhaltung. Die ersten dreien werden sowohl zur Gesunderhaltung als auch zur Therapie bei bereits bestehenden Beschwerden eingesetzt.
Ihr werdet euch bestimmt nun fragen, was das nun alles ist. Ich werde es euch kurz erläutern.
Akupunktur
Akupunktur ist die Behandlung mittels Nadelstichen an bestimmten Punkten am Körper. Diese Punkte liegen zumeist auf den sogenannten Leitbahnen. Jeder Akupunkturpunkt hat spezielle Eigenschaften. Mittels der Nadeln werden im Körper Prozesse ausgelöst, die die Heilung einleiten bzw. unterstützen.
Chinesische Arzneimitteltherapie
Hier werden Erkrankungen mit Hilfe von zum Beispiel Kräutern, Wurzeln oder Pilzen behandelt. Meist wird durch den erfahrenen Therapeuten hier eine Mischung aus mehreren Arzneien gewählt, die dann in ihrer Kombination dem Patienten verabreicht werden. Die häufigste Form sind sogenannte Dekokte. Das bedeutet, dass die Arzneien in Wasser gekocht wurden sind und das Ganze dann flüssig verabreicht wird.
Ernährung nach Grundlage der TCM
Im Alltag kann sowohl der Gesunde als auch der Erkrankte seinen Körper mittels seiner Ernährung unterstützen. Die Nahrungsempfehlungen werden entsprechend der Grundlagen der chinesischen Medizin gegeben. Hier geht es nicht darum, abgefahrene Superfoods oder Präparate einzunehmen. Nein, es soll mit Hilfe „normaler“ Nahrungsmittel unsere Gesundheit unterstütz werden. Grundsätzlich werden gekochte Speisen aus möglichst wenig verarbeiteten Nahrungsmitteln empfohlen. Auch das WIE ist hier wichtig: das Essen soll in Ruhe und möglichst ohne Stressfaktor zu uns genommen werden, damit der Körper in Ruhe verdauen und alle Bestandteile gut auftrennen kann.
QiGong
Die Körperübungen des QiGong dienen dazu, den Körper durch Bewegung in seiner Selbstheilung zu unterstützen und im Gleichgewicht zu halten. Es gibt viele verschiedene Arten von QiGong, sodass wir die Übungen der einzelnen Schulen nicht über einen Kamm scheren können. Zentral ist jedoch die Synchronisation von Bewegung und Atmung.
TuiNa
TuiNa wird manchmal auch als die chinesische Manualtherapie bezeichnet. Hierbei handelt es sich um verschiedene Griff- und Massagetechniken. Hierbei werden vor allem Erkrankungen des Bewegungsapparates und Schmerzsyndrome therapiert.
Alle fünf Pfeiler arbeiten Hand in Hand, um die Gesundheit zur erhalten oder wieder herzustellen. Alle haben eine gleiche Berechtigung, keiner mehr oder weniger.
Ich habe zum aktuellen Zeitpunkt die intensivste Erfahrung mit der Akupunktur gemacht, weshalb ich sie euch in den nächsten näher erkläre. Alle anderen Pfeiler werden wir auch besprechen, aber zu einem späteren Zeitpunkt.
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