Die Lunge in der TCM – Der Premierminister

In der Traditionell Chinesischen Medizin (TCM) hat die Lunge zwei wichtige Aufgaben: Verwaltung und Verteidigung. Damit hat sie einen ziemlich wichtigen Job.

Sie erhält von der Milz das Nahrungs-Qi und lässt daraus mit Hilfe ihres Atem-Qis das Sammel-Qi entstehen. Dieses verteilt sie im Körper. Ähnlich läuft es mit den Flüssigkeiten, die sie auch von der Milz erhält und im Körper verteilt. Sie verwaltet also zwei sehr wichtige Grundsubstanzen, die für ein gesundes Leben unheimlich wichtig sind.

Die Abwehr

Außerdem ist die Lunge für die Abwehr des Körper zuständig. Sie kontrolliert das Abwehr-Qi (Wei-Qi), die Körperoberfläche, die Schweißdrüsen, die Körperbehaarung und die Poren. Aus Sicht der TCM funktioniert die Abwehr des Körpers folgender Maßen: Ein pathogener (krankmachender) Einfluss kommt von außen an den Körper und versucht in diesen einzudringen. Die erste Barriere, die er überwinden muss, ist die Haut mit ihren Poren. Durch die Poren kann er in den Körper eindringen. Sie die Poren geschlossen, kann er schlecht in den Körper hinein. Sie die Poren hingegen offen (weil der Mensch z.B. vorher geschwitzt hat oder die Lunge schwach ist), kann der pathogene Einfluss in den Körper hinein. Gleich unter der Haut befindet sich ein Bereich aus Bindegewebe, das in der TCM couli gennant wird. Dort zirkuliert das Wei-Qi. Wenn das Wei-Qi stark ist, kann es den pathogenen Einfluss gut abwehren. Wenn es jedoch geschwächt ist, dann dringt der pathogen Einfluss tiefer in den Körper ein und eine Krankheit entsteht.

Daher ist eine starke Lunge unheimlich wichtig für eine gute Abwehr des Körpers.

Wenn jemand immer wieder krank ist und viele Infekte hat, ist es wahrscheinlich, dass er aus Sicht der TCM eine geschwächte Lunge hat. 

Die Flüssigkeiten

Die Lunge spielt auch eine wichtige Rolle in Bezug auf die Körperflüssigkeiten: sie reguliert die Bewegung der Flüssigkeiten und verteilt sie im Körper. Sie schickt die Flüssigkeiten unter andrem hinunter zur Niere. Die Niere wiederum verdampft die Flüssigkeiten und befeuchtet damit unter anderem die Lunge. Wichtig ist nämlich für die Lunge, dass sie stets feucht gehalten wird. Die Lunge ist sehr empfindlich gegenüber Trockenheit.

Die Nase

Der Lunge wird die Nase zugeordnet. Hier können auch häufige Entzündungen der Nasennebenhöhlen ein Hinweis für ein Problem mit der Lunge sein. Auch der Geruchssinn gehört daher zur Lunge.

Der Partner der Lunge im Element Metall ist der Dickdarm. Beide arbeiten besonders im Abwehrbereich eng zusammen. 

Die Lunge kann mit Hilfe des scharfen Geschmacks gestärkt werden. Beispiele dafür habe ich euch in dem Artikel zum Element Metall aufgeführt.

Die Trauer

Die Emotion, die die Lunge am meisten schwächt ist die Trauer. Hier geht es nicht darum, dass du nicht mal traurig sein kannst. Nein, es geht um eine lang dauernde Trauer. Vielleicht hast du es auch beobachtet, dass Menschen nach traurigen Ereignissen und Schicksalsschlägen über längere Zeit immer wieder krank werden. Das zeigt an, dass die Lunge durch die Trauer geschädigt wird und nicht richtig ihre Abwehrfunktion leisten kann.

Die Körperseele (po)

Die Körperseele (po) gehört ebenfalls zu Lunge. Sie ist der Teil der Seele, der an den Körper gebunden ist und mit seinem Tod ebenfalls stirbt. Die Körperseele ist verantwortlich für die Gefühle und Empfindungen. Sie wird (ähnlich wie die Lunge selbst) durch Trauer, Kummer und Sorge in Mitleidenschaft gezogen.

Lungen-Qi-Mangel

Typische Zeichen für eine geschwächte Lunge sind häufige Infekte, eine brüchige Stimme, schnelles außer Atem sein ist Hinweis für einen Lungen-Qi-Mangel. Aber auch „westliche“ Lungenkrankheiten gehören dazu: Asthma oder auch eine chronische Bronchitis (COPD).

Schreibe einen Kommentar